„Was ich anhatte…“:  Ausstellung und Workshop gegen sexualisierte Gewalt

Am 7. und 9. Februar besuchten Schüler:innen der „Fasia“ zusammen mit zwei Schulsozialarbeiterinnen die Ausstellung „Was ich anhatte…“ im Jugend- und Kulturzentrum Druckluft.

Wie durch einen Wald aus verschiedensten Kleidungsstücken bewegten sich die Schüler:innen der Jahrgänge 10, Q1 und Q2 durch den Veranstaltungsraum und betrachteten nachdenklich die dort ausgestellten Outfits. Darunter ein Nachthemd, Rock und schwarzes Shirt oder Jeans mit Sneakers: normale Kleidungsstücke eben. Doch hinter den Exponaten stecken bewegende Geschichten von Frauen und Mädchen, welche Opfer sexualisierter Gewalt wurden. 

Die Kleidungsstücke trugen die Opfer während des Übergriffs, war die Originalkleidung nicht mehr vorhanden, wurde sie in Second Hand Läden originalgetreu nachgekauft. Die Ausstellung erzählt die ganz persönlichen Geschichten der Frauen und Mädchen, aufrüttelnd und gleichzeitig berührend und immer mit einer klaren Botschaft an die Besucher gerichtet. Vor allem aber weist die Ausstellung  auf die falsche Opferschuld hin, dass Frauen zu Täterinnen gemacht werden, weil sie die falsche Kleidung getragen haben. „Was ich anhatte…“ möchte für das Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen sensibilisieren. 

In einem anschließenden Workshop, geleitet von einer Sozialarbeiterin und einer Polizistin,  beschäftigten sich die Schüler:innen mit folgenden weiteren Fragestellungen:

  • Welche Formen von Gewalt erkennt ihr in den Aussagen der Opfer?
  • Wer trägt die Schuld?
  • Wie sieht ein/e Täter:in, wie sieht ein Opfer aus? 
  • Was kann ich tun, wenn jemand in meinem Umfeld sexualisierte Gewalt erfahren hat?

Am Ende des Ausstellungsbesuches waren sich alle einig: Schuld ist nicht das Opfer.

Organisiert wurde die Ausstellung von der Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen und dem Netzwerk Mädchenförderung.

Stimmen von Schüler:innen zur Ausstellung:

  • „Durch diesen Workshop habe ich einiges dazugelernt, wie ich mich und meine Bekannten vor Gewalt schützen kann und was im Gewaltfall zu tun ist.“ (Michail, Q2)
  • „Die Ausstellung fand ich sehr gut, weil man intensive Einblicke in die Thematik bekommen hat und es wichtig ist darüber zu reden. Es hat mich persönlich mitgenommen, weil die Erfahrungen die geschildert worden sind tragisch waren. Zum Schluss fand ich es sehr gut, dass wir in Gruppen uns mit sehr wichtigen Fragen auseinander gesetzt haben (sei es die Definition von Gewalt, wie man reden sollte mit eine Person die betroffen ist oder die Gründe wieso eine Person schweigt).“ (Heva, Q2)
  • „Das Thema ,,sexuelle Übergriffe“ betrifft leider viele Menschen und ist auf keinen Fall eine schöne Erfahrung, dennoch ist die Ausstellung sehr intensiv mit vielen Eindrücken und Geschichten sehr mutiger Frauen verschiedenen Alters. Gänsehaut Momente und Aufklärung sind in der Ausstellung und im Workshop auf jeden Fall mit inbegriffen.“ (Ela, Q2)
  • Mich haben die Geschichten echt stark berührt und zum Nachdenken gebracht, was ich in so einer Situation machen würde… Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass dort überall Flyer von Hilfsorganisationen lagen, so dass man sich, wenn man Hilfe bräuchte oder jemanden kennt, der Hilfe braucht, dort melden könnte. Dazu kommt noch, dass eine Person Vorort war, der man sich auch hätte anvertrauen  können, sowie einen Raum, wo man sich kurz von allem entfernen konnte, falls es einem zu viel wurde. (Jason)

Bildergalerie